Deutscher Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2015 verliehen

Am vergangenen Freitag, den 25. September 2015, wurde in Stralsund zum zweiten Mal der Deutsche Ingenieurpreis Straße und Verkehr verliehen. In den drei Kategorien »Innovation«, »Verkehr im Dialog« und »Baukultur« hatte die Bundesvereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure (BSVI) den Preis ausgelobt. Verliehen wurde er vor rund 150 Gästen im Rahmen der BSVI-Delegiertenversammlung im wunderbaren Löwenschen Saal im Rathaus der Hansestadt Stralsund. Der Deutsche Ingenieurpreis geht in diesem Jahr nach Ludwigshafen, Hamburg und Worpswede.

In der Kategorie Verkehr im Dialog waren ausschließlich Städte als Einreicher nominiert. Die Projekte „Erneuerung der Hochstraße Nord – B 44“ (eingereicht durch die Stadt Ludwigs­hafen), „Verkehr 2025 – Bremen bewegen! Planungsdialog zum Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2025“ (eingereicht durch die Stadt Bremen) und das Projekt „Wolfsburg erneuert die Schlosskreuzung – und spricht darüber!“ (eingereicht durch die Stadt Wolfsburg) zeigen das hohe Niveau bei der Bürgerbeteiligung.
Aufgrund des Muts zu einer ergebnisoffenen, mehr­stufigen und langfristig von den Bürgern akzeptierten Lösung einer komplexen Planungs­auf­gabe, die den gesellschaftlichen Wandel in Bezug auf die Beteiligungskultur in hervor­ra­gen­der Weise aufgreift und löst, wurde die Stadt Ludwigshafen mit dem Deutschen Ingenieur­preis Straße und Verkehr ausgezeichnet.

In der Kategorie Innovation wurde das „Mobilitätskonzept IKEA Hamburg-Altona“ des Einreichers ARGUS Stadt- und Verkehrsplanung ausgezeichnet. Das beispielgebende Mobilitätskonzept IKEA Hamburg-Altona eröffnet nach Meinung der Jury neue Möglich­keiten des bisher sehr automobilisiert geführten Dialogs zwischen Kommunen und des Handels. Die Lösung sei ein überzeugendes und werbewirksames Mobilitätskonzept mit dem Ziel, den üblicherweise hohen Anteil an Nutzung durch Kraftfahrzeuge auf ein Innenstadt verträgliches Maß zu reduzieren.
Nominiert waren zudem die Projekte „Lkw-Parkleitsystem A 9 zwischen München und Nürnberg“ (eingereicht durch Autobahndirektion Südbayern Zentralstelle für Verkehrsmanagement)  und „Geothermische Temperierung der Fahrbahn – Pilotprojekt Kanalbrücke Berkenthin“ (eingereicht durch Böger + Jäckle Gesellschaft Beratender Ingenieure mbH & Co. KG).

Die Kategorie Baukultur zeigt, dass die Ingenieurinnen und Ingenieure räumliche Zusammenhänge achten und entsprechend entwerfen. Die Jury verlieh den Preis an das Projekt „Neugestaltung der Bergstraße Worpswede“, eingereicht durch [f| landschafts­architektur GmbH. Weitere Nominierte waren die Projekte „Schulhof und Straße – Passt das zusammen? Ja! Krieterstraße, ein Projekt der IBA 2013, Hamburg“ (eingereicht durch ARGUS Stadt- und Verkehrsplanung) und „Landsberg am Lech nutzeroptimierte Um­ge­stal­tung des Hauptplatzes mit Integration einer Staatstrasse“ (eingereicht durch lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh).
Die „Neugestaltung der Bergstraße Worpswede“ wurde ausgezeichnet, da das Ergebnis erwarten lässt, dass es in vielfältiger Weise in vergleichbaren ländlichen Räumen für Straßenverkehrsmaßnahmen beispielgebend sein kann. Die Jury lobt die Entscheidung für die Gleichwertigkeit aller Verkehrsträger (shared-space-Prinzip), welches konsequent in das Gestaltungskonzept mit einer regionaltypischen Materialwahl überführt wurde und die Identität des ländlichen Ortes stärkt.

Auch die zweite Auslobung verzeichnete eine hohe Beteiligung. Die BSVI freut sich über diese rege Teilnahme und schaut zuversichtlich auf den 3. Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr im Jahr 2017 und ruft die Ingenieurinnen und Ingenieure schon jetzt auf, sich vielversprechende Projekte vorzumerken.

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